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Unser 26. Monat

Hupsi... Ich bin etwas spät dran mit unserem September. Die Zeit rast derzeit gefühlt an mir vorbei!

 

Der September war aber auch irgendwie einfach nur so da. Er kam und ging und die Tage waren recht unspektakulär. Einfach nur Alltag und das war's dann auch schon.

 

Der September war gefühlt auch immer noch ein 100%iger Sommermonat. Die Temperaturen lagen weiterhin bei +-30°C, die Klimaanlage lief unverändert, nur die Luftfeuchtigkeit war nicht mehr so drückend und ermüdend wie im August. Die chinesischen Nachrichten schrieben am Monatsende, dass dieser September einer der wärmsten war seit anno dazumal. Meine Wahrnehmung scheint also zu passen.

 

Das Thema Schule hat einiges an Raum und Zeit eingenommen mit online-Elternabend, AG-Wahlen, Eltern-Lehrer-Stammtisch zum Kennenlernen und/oder einfach-mal-in-Ruhe-schnacken. Noch immer fehlen Lehrer, entweder weil sie in Quarantäne oder sogar noch in Deutschland sind, andere fallen krankheitsbedingt spontan aus und die Schule muss ganz schön routieren, um das alles aufzufangen und irgendwie auszugleichen. Aber der Junior hat mit den meisten Lehrern ein gutes Los gezogen und mit der einen Ausfallerscheinung (Lehrerin anwesend, aber wirkungslos) muss er halt ein paar Monate leben und ich frische nebenbei meine Französisch Grammatik wieder auf beim "quasi-Homeschooling". Ein Hoch auf das aus Versehen abgeschlossene 2-Jahres-Abo bei Sofatutor, was immer noch aktiv und gerade äußerst hilfreich ist.

 

Ansonsten habe ich nach langer Zeit endlich mal wieder ein paar Stunden bei meiner süßen Teetante verbracht und viel zu viel Tee getrunken, probiert und gekauft. Vielleicht hat neben dem Tee auch das ein oder andere kleine Tee-Geschirr den Weg zu mir nach Hause gefunden... ich bin da immer ziemlich wehrlos, muss ich zugeben.

 

In der Stadt war ich allerdings nicht so viel unterwegs wie gewünscht. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgenommen, aber es passte irgendwie selten. Doch ich bin wenigestens ein bisi durch die letzten Reste der Alten Chinesenstadt gelaufen, die an viel zu vielen Stellen kurz vor dem Abriss steht, war am Bund oder auf dem Schneidermarkt unterwegs. Ende des Monats habe ich noch die letzte Möglichkeit genutzt und mir die Marc Chagall Ausstellung in der Jiushi Bund Art Gallery angesehen, was wirklich wunderschön war. Die alten Meister sind mir einfach die Allerliebsten.

 

Im Herzen bin ich auch ein kleines bisschen durch Südfrankreich gereist. Eine Freundin war 2 Wochen zwischen Nîmes und Carcassonne unterwegs und hat mir jeden Tag ein paar Fotos geschickt und ich musste erraten, wo sie sich mit ihrer Familie den Tag herum getrieben hat. Da kamen beim Betrachten der Bilder so viele schöne Erinnerungen an all die großen und kleinen Reisen durch Le Midi de la France wieder hoch, dass ich ganz beseelt war. Eine herrliche kleine Gedanken-Reise! Und passend zum Thema schrieb mir Mitte September auch noch ein ehemaliges Mitglied der "Quatre Foux", dass es nun schon 30 (!!!) Jahre her ist, dass wir unter der Sonne von Arles "verrückt" wurden. Bei dem Gedanken an diese 30 Jahre fühlte ich mich dann kurzzeitig so alt, wie ich mich eigentlich gar nicht fühle.

 

Ein paar Feiertage hielt der September auch noch bereit und brachte zum Mondfest 5 freie Tage mit sich. Wir haben die Stadt allerdings nicht verlassen, da es in einer Provinz "in der Nähe" einige lokale Corona-Ausbrüche gab und wir nicht das Risiko eingehen wollten, irgendwo hängen zu bleiben. So wurde der eigentlich geplante Wochenendtrip in die Nachbarprovinz abgesagt und wir sind einfach daheim geblieben - wieder einmal. Das schlägt zwar etwas auf die Stimmung, aber so ist es nunmal momentan. Die Hoffnungen auf eine etwas entspanntere Corona-Situation und die nahende Golden Week Anfang Oktober ließ es uns verschmerzen.

 

Was noch?

Das erste Fussballspiel der neuen Saison haben die Jungs verdient gewonnen und bejubelt.

Im Garten wachsen und reifen soooo unendlich viele scharfe Chillies, dass ich gar nicht mehr weiß wohin damit.

Die alte morsche Holzterrasse wurde abgerissen und durch einen neue, größere ersetzt.

Es gibt immer noch zu viele Mücken im Garten.

Ein weiterer Taifun zog knapp an uns vorbei und brachte einiges an Regen, aber mehr Wind als Sturm.

Ich habe wieder angefangen, Badminton zu spielen und es macht Spaß wie eh und je. Aber der erste Muskelkater.... aua.

 

Soviel zu unserem September.

Liebe Grüße aus dem Spätsommer.

die Gatzingerin